Juni 16, 2025

E-Learning-Übersetzungen und Lokalisierung multimedialer Inhalte: Ein Schlüssel zur globalen Weiterbildung in den Bereichen Medizin, Pharma, Biotechnologie und Medizintechnik

 

1. Warum E-Learning ein wichtiges Instrument ist

In einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt nimmt E-Learning eine zentrale Rolle in der Aus- und Weiterbildung ein. Unternehmen, Bildungsinstitute und Organisationen erkennen das Potenzial, Lerninhalte orts- und zeitunabhängig bereitzustellen – effektiv, skalierbar und messbar.

Die Gründe liegen auf der Hand:

  • Skalierbarkeit: Inhalte können für eine unbegrenzte Anzahl an Lernenden bereitgestellt werden.
  • Kosteneffizienz: Reduktion von Reisekosten, Trainerhonoraren und Materialaufwand.
  • Flexibilität: Lernen ist jederzeit und überall möglich – unabhängig von Zeitzonen oder geografischer Lage.
  • Nachhaltigkeit: Digitale Inhalte lassen sich leicht aktualisieren und an neue Anforderungen anpassen.

Heute gehört digitales Lernen zum Standard – sei es im Onboarding, Compliance-Schulungen oder zur kontinuierlichen Weiterbildung.

2. Die Herausforderung: Mehrsprachigkeit und kulturelle Diversität

Mit dem internationalen Einsatz von E-Learning-Inhalten in den Bereichen Medizin, Pharma, Biotechnologie und Medizintechnik steigt auch die Komplexität. Eine reine Übersetzung der Texte reicht längst nicht mehr aus. Es braucht eine umfassende Lokalisierung, die nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle, visuelle und technische Aspekte berücksichtigt.

Beispiele:

  • Datumsformate, Währungen, Maßeinheiten
  • Gender-Sensibilität und kulturell angemessene Bildsprache
  • Lokale Beispiele und Referenzen
  • Sprachstil und Ansprache (formell/informell)

 

3. Workflow: So entsteht ein lokalisierter E-Learning-Kurs

Die Lokalisierung eines E-Learning-Kurses ist ein mehrstufiger Prozess, der enge Zusammenarbeit zwischen Sprachdienstleistern, Designern, Technikern und den Fachabteilungen des Kunden erfordert. Der typische Workflow gliedert sich in folgende Schritte:

3.1. Analyse und Planung

  • Zielgruppenanalyse: Wer sind die Lernenden?
  • Medienanalyse: Welche Formate werden verwendet (Text, Audio, Video)?
  • Auswahl der Zielsprachen und Märkte
  • Technische Machbarkeitsanalyse (z. B. für maschinelle Vorübersetzung)

3.2. Extraktion der Inhalte

  • Export aller lokalisierbaren Inhalte aus dem Autorentool (z. B. Articulate, Captivate)
  • Trennung von Text, Audio, Video, Grafiken und UI-Elementen

3.3. Übersetzung und Lokalisierung

  • Übersetzung durch muttersprachliche Fachübersetzer:innen
  • Maschinelle Vorübersetzung + Post-Editing (nach ISO 18587), wo sinnvoll
  • Einsatz von Translation-Memory-Systemen (z. B. SDL Trados, memoQ)
  • Terminologie-Management (Styleguides, Glossare)

3.4. Medienproduktion

  • Synchronisation und Voiceover in Zielsprache
  • Anpassung von Untertiteln und Bildschirmtexten
  • Lokalisierung von Grafiken und UI-Elementen

3.5. Integration

  • Zusammenführung der übersetzten Inhalte im LMS oder Autorentool
  • Testläufe und Qualitätssicherung in jeder Sprachversion

3.6. Testing und Review

  • Sprachliche Prüfung
  • Funktionale Prüfung (z. B. Klickpfade, Responsiveness)
  • Kulturelle Prüfung durch lokale Reviewer

3.7. Bereitstellung und Wartung

  • Hosting auf internen oder externen Lernplattformen
  • Regelmäßige Updates bei neuen Inhalten oder geänderten gesetzlichen Vorgaben

 

4. Technologie: Der Motor für Effizienz

Ein modernes E-Learning-Übersetzungsprojekt ist ohne passende Technologie kaum denkbar.

Dabei arbeiten wir eng mit den marktführenden E-Learning-Plattformen und Autorentools zusammen

  • Articulate Storyline: Übersetzung interaktiver Kurse
  • Adobe Captivate: Lokalisierung komplexer Lernprojekte
  • SAP SuccessFactors Learning: Übersetzung und Integration von Inhalten in globale Learning-Management-Systeme.

 

Unsere Sprachtechnologie wird unterstützt durch

  • Translation Management Systems (TMS): memoQ, SDL Trados
  • KI   Sprachtechnologie: MT-Engines (z. B. DeepL, Google), Text-to-Speech-Systeme
  • Medienbearbeitung: Adobe Premiere, After Effects, Audacity

 

Unser Qualitätsmanagement ist zertifiziert  nach ISO-Standards wie

  • ISO 17100 (Übersetzungsqualität) oder
  • ISO 18587 (Post-Editing Maschineller Übersetzungen)
  • ISO 9001-2015 (Übersetzungsprozesse)

und unsere muttersprachlichen Fachübersetzer verfügen über fundiertes Wissen in der Life-Sciences-Branche und langjährige Erfahrung mit den technischen Anforderungen komplexer E-Learning-Umgebungen.

5. Schulungstypen und Einsatzbereiche

E-Learning lässt sich vielseitig einsetzen – sowohl intern als auch extern. Typische Schulungstypen sind:

  • Compliance-Trainings (z. B. DSGVO, Arbeitsschutz)
  • Produkt- und Software-Schulungen
  • Onboarding neuer Mitarbeitender
  • Führungskräftetrainings
  • Kundenschulungen und Service-Trainings
  • Vertriebs- und Marketingtrainings
  • Technik- und Maschinenbedienung
  • Soft Skills und Kommunikation

Branchenspezifisch wird E-Learning in nahezu allen Bereichen eingesetzt: Pharma, Medizin, Medizintechnik, Biotechnologie, Finanzwesen, IT, Softwarelokalisierung, Recht, Bildung u. v. m.

 

6. Kulturelle Anpassung: Mehr als nur Sprache

Lokalisierung geht weit über die reine Übersetzung hinaus. Damit der Content in der Zielkultur ankommt, müssen folgende Punkte beachtet werden:

  • Ansprache und Höflichkeitsform (z. B. Du vs. Sie)
  • Lerngewohnheiten (z. B. Frontalunterricht vs. interaktives Lernen)
  • Kulturelle Symbole (z. B. Farben, Gesten, Kleidung)
  • Humor, Metaphern, Redewendungen
  • Technische Infrastruktur (z. B. mobiles Lernen in Regionen mit schwacher Internetverbindung)

Der Schlüssel zur erfolgreichen Lokalisierung liegt in der Zusammenarbeit mit lokalen Expert:innen, die ein tiefes Verständnis für kulturelle Codes und Lerngewohnheiten mitbringen.

 

7. Mensch und KI: Das Beste aus zwei Welten

Moderne Übersetzungs-Workflows nutzen zunehmend künstliche Intelligenz, um Prozesse zu beschleunigen und Kosten zu senken.

Bei mpü z. B. werden KI-gestützte Vorübersetzungen und automatische Vertonungen eingesetzt – immer mit anschließender menschlicher Qualitätskontrolle. Das Ergebnis ist eine smarte Verbindung aus Effizienz und Qualität.

 

8. Fazit: Lokalisierung als strategischer Erfolgsfaktor

Globales Lernen erfordert globale Inhalte – und diese müssen zielgruppengerecht lokalisiert sein. Nur so lassen sich Lernziele wirklich erreichen, unabhängig von Sprache, Kultur und Standort.